AAAAAAAAAAAAAAAAAA
Am 19. und 20. September 2019 findet in Knittelfeld in Kooperation mit den Abteilungen 14 und 15 des Landes Steiermark ein Symposium zum Thema Regionale Wertschöpfung durch innovative Klärschlammverwertung statt. Im Rahmen dieser Tagung werden die nachhaltige Nutzung von Klärschlamm und die damit verbundene Erzeugung umweltfreundlicher Energien im Mittelpunkt stehen. Hierzu informierte die ROW Regionalmanagement Obersteiermark West GmbH als Projektträgerin im Rahmen eines Pressegesprächs.
Klärschlamm ist eine Begleiterscheinung unserer Zivilisationsgesellschaft. Dieser fällt in kommunalen Kläranlagen bei der Abwasserreinigung in großen Mengen an. Früher wurde dieser Klärschlamm auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht, da er vor allem durch den Stickstoff- und Phosphorgehalt eine gute Düngewirkung hat, auch der Kohlenstoff ist nützlich. Aber durch die Zunahme von unangenehmen Begleitstoffen, wie beispielsweise Schwermetallen, wurde die Ausbringung in der Landwirtschaft immer stärker eingeschränkt.
Aktuell werden ca. 37 % kompostiert und zur Bodenverbesserung im Landschaftsbau verwendet (Begrünung von Böschungen an Autobahnen usw.). Steigend ist der Anteil an Klärschlamm, welcher als Ersatzbrennstoff in Industrieanlagen (Zementindustrie) eingesetzt wird, das sind aktuell ca. 37 %, Tendenz steigend.
Die Entsorgung von Klärschlamm wird immer teurer und kostet den Gemeinden bzw. deren BürgerInnen viel Geld. Und es werden Wertstoffe verschwendet, indem diese größtenteils nutzlos in der Umwelt verteilt werden.
Ziel des Projektes ist es daher, diese Verwertungswege zu überdenken und Alternativen zu finden, um einerseits den Rohstoff Klärschlamm und dessen wertvolle Inhaltsstoffe zu nutzen und zu erhalten, und andererseits die Kosten für die Entsorgung des Klärschlamms zu senken.
Diese Aufgabe wird im Rahmen des Forschungsprojektes Regionale Wertschöpfung durch innovative Klärschlammverwertung in zwei Arbeitspaketen abgehandelt.
Im ersten Teil wurden die Klärschlammmengen und Qualitäten erhoben, um eine solide Datenbasis zu haben, welches Potential überhaupt verfügbar ist. Es wurden auch die bestehenden Verwertungspfade analysiert, welche Mengen derzeit wie verwertet werden. Für die Verwertung dieser Mengen wurden bereits verfügbare Technologien recherchiert. Es wird auch bewertet, welche Technologien im Sinne einer Nutzung der Inhaltsstoffe ökologisch und ökonomisch sinnvoller sind und welche weniger (Energiegehalt, Erhalt bzw. Extraktion von Düngebestandteile für weitere Nutzungen). Den Abschluss bildet eine Standortstudie, in welcher potentielle Standorte für Kläranlagen bewertet werden, um mögliche Technologien zu integrieren. Dieser Teil wird von der Energieagentur Obersteiermark GmbH bearbeitet.
Im zweiten Teil befasst sich die Montanuniversität Leoben mit der Extraktion von Phosphor und Stickstoff, welche beide wichtige Rohstoffe und Düngemittel darstellen. Vor allem Phosphor gilt als kritischer Rohstoff, welcher nur begrenzt zur Verfügung steht. Die Forschungsinstitution betreibt an der Kläranlage in Knittelfeld bereits eine Pilotanlage, erste Erkenntnisse liegen bereits vor. Technologien für die Rückgewinnung dieser Wertstoffe werden erforscht und optimiert, dazu steht auch ein Labor an der Montanuni zur Verfügung. Es wird auch die Frage beantwortet, in welchem Stadium in der Nutzungs- bzw. Verwertungskette des Klärschlamms diese Rückgewinnung am effizientesten in den Gesamtprozess integriert werden kann, um diese zu erhalten und zu nutzen.
Die Ergebnisse werden am 19. und 20. September 2019 bei einem Symposium zur innovativen Klärschlammverwertung vorgestellt.