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Im Mittelpunkt der diesjährigen Bürgerversammlung der Stadtgemeinde Knittelfeld standen die Millioneninvestitionen von Firmen sowie das Haus der Vereine und die Innenstadtgestaltung mit dem Hauptplatz. Bürgermeister DI (FH) Gerald Schmid präsentierte Projekte und Arbeiten der Gemeinde. DIin Melanie Stadler berichtete über den Planungsstand des Hauptplatzes und DI Günter Reissner erläuterte die Umbauarbeiten beim Haus der Vereine.
Mit Fanfarenklängen der Gaaler Brass Bones wurde die diesjährige Bürgerversammlung eröffnet. Mag. Mario Fraiss, der bereits zum vierten Mal die Veranstaltung moderierte, kündigte spannende eineinhalb Stunden mit zahlreichen Themen an.
Stadtentwicklungsprozess greift
Der 2014 initiierte Stadtentwicklungsprozess greift, zahlreiche Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, die Hauptprojekte wie die Innenstadtgestaltung und das Haus der Vereine sind auf Schiene. Nicht nur das, auch private Unternehmen investieren Millionen in den Wirtschaftsstandort Knittelfeld. Es war ein erfolgreiches Jahr für Knittelfeld, freute sich Bürgermeister Gerald Schmid. Rund 15 Millionen Euro fließen in die neue ÖBB-Lehrwerkstätte, 3,5 Millionen Euro investiert die Austria Email in den Standort Knittelfeld und um 2 Millionen Euro baut die Uitz Mühle aus. 5,5 Millionen Euro kostet der Ausbau bei der Firma Promotool, zusätzlich entstehen 20 neue Arbeitsplätze. Und der um 8 Millionen teure Umbau des LKH Knittelfeld ist voll im Gange. Rund 40 Unternehmen haben sich zuletzt im Bereich Handel, Dienstleistungen, Gesundheit und Gastronomie angesiedelt. Kleine Betriebe und auch der Lebensmittelriese MERKUR haben Knittelfeld als ihren Standort auserkoren. All das bringt Arbeitsplätze mit sich. Auch seitens der Stadtgemeinde gibt es Anreize für Unternehmen. 14.000 Euro an Wirtschaftsförderungen wurden heuer ausgezahlt.
Knittelfeld wächst
Entgegen dem obersteirischen Trend wächst Knittelfeld. Wir werden bald die 13.000 Einwohner-Grenze überschreiten, so der Bürgermeister, der durch den Zugewinn von Apfelberg ein Mehr an zur Verfügung stehenden Grundstücken sieht. Die Baugründe können für Wohnprojekte verwendet werden. In den nächsten Jahren entstehen über 100 Wohneinheiten teils geförderte, teils frei finanzierte. Wer pendeln muss, der kann sich künftig über einen Pendlerparkplatz freuen. Bei der Abfahrt Knittelfeld Ost entsteht mit Kobenz ein Gemeinschaftsprojekt mit 48 bis 62 Parkplätzen. Auch der teilweise in der Nachbargemeinde angesiedelte Landforst baut aus. Zum einen wird der Baumarkt vergrößert, zum anderen der Sparmarkt neu errichtet.
Hauptplatz - Land Steiermark finanziert kräftig mit
Der größte Wunsch der im Zuge des Stadtentwicklungsprozesses 3000 Befragten (Bürgerinnen und Bürger, Handel, Wirtschaft, Gastronomie) war die Neugestaltung der Innenstadt und des Hauptplatzes. Im Herbst 2016 wurde der Architektenwettbewerb zur Neugestaltung des Hauptplatzes und der Innenstadt gestartet. Vier Planer präsentierten heuer im Februar einer neunköpfigen Jury ihre Entwürfe. Die Entscheidung fiel einstimmig auf den Vorschlag der freiland Umweltconsulting ZT-GmbH aus Graz. Das ganze Frühjahr und den Sommer hindurch wurde im Hintergrund gearbeitet. Unter den Vorgaben der Stadtentwicklungsstrategie sowie der Einbeziehung von Handel, Wirtschaft, Politik und Gastronomie hatte freiland an einem Entwurfsplan gearbeitet. DIin Melanie Stadler präsentierte das Projekt. Der Hauptplatz wird Begegnungszone mit verkehrsberuhigter Durchfahrt und Parkmöglichkeiten. Auf genügend Sitzmöglichkeiten, Bäume und Pflanzen wurde geachtet. Barrierefreiheit und offene, flexible Zonen dominieren den Platz. Es werden Schanigärten, ein Wasserfontänenfeld und ein Spielplatz eingeplant. Der Hauptplatz soll auch Platz für diverse Veranstaltungen bieten. Durch die Neuordnung des Verkehrs sind die Flanierzonen deutlich verbreitert. Ebenso hat man eine Lösung für Sigis Bauernstandl gefunden. Als Ersatz ist ein moderner, offener Kiosk angedacht. Melanie Stadler zeigte noch die Ausführungsmöglichkeiten der Schienenmöblierung und die der Oberflächengestaltung. Die Varianten der Situierung des Kiosks, der Schienenmöblierung und der Oberflächengestaltung wurden in einer Klausur vom Gemeinderat diskutiert und abgestimmt. Mit Jänner beginnt die Ausführungsplanung. Im Frühjahr sollen die Bagger auffahren.
Umbau Haus der Vereine gestartet - Land zahlt mit
Ein weiteres großes Projekt des Stadtentwicklungsprozesses ist das Haus der Vereine. Der Spatenstich ist bereits Vergangenheit. Laut den Ausführungen von Architekt DI Günter Reissner, der den Bau betreut, ist man mitten in der Rohbauphase. Wände und Garagen im Hof wurden entfernt. Einen Durchbruch zum anschließenden Wohnhaus hat man ausgeführt. Derzeit arbeiten die vorwiegend heimischen Firmen am Anbau eines Aufzugsschachts. Mit dem Lift werden alle Stockwerke barrierefrei zugänglich. Eine 13 Tonnen schwere Stahlkonstruktion wird an der Decke im Proberaum für die Stadtkapelle angebracht. Der rund 170m² große und 6 Meter hohe Raum ist das Herzstück der Umbauarbeiten. Weiters entstehen noch Veranstaltungssäle, Büros und zahlreiche Nebenräume. Im Untergeschoss haben Nachwuchsbands die Möglichkeit, ihre musikalischen Talente auszuleben. Anfang 2018 geht es in die Ausbauphase, da werden Akustikmaßnahmen im Hauptproberaum vorgenommen. Der Lift wird installiert. Neue Türen und Geländer werden montiert. Die Fertigstellung ist für April geplant.
Zahlreiche Maßnahmen umgesetzt
Neben den Maßnahmen für die Stadtentwicklung wurden heuer noch zahlreiche andere Projekte durchgeführt. Rund 700.000 Euro wurde in den Straßenbau investiert. Gemeindewohnhäuser hat man um insgesamt 550.000 Euro saniert. In das Sportzentrum und ins Schwimmbad flossen 100.000, in den neuen Funcourt 160.000 Euro. 300.000 Euro kosteten Kanalarbeiten, und 100.000 Euro wurden für Leitungsprüfungen ausgegeben. Über 150.000 Euro an Subventionen bekamen Kultur-, Sport- und allgemeine Vereine. Für MindestpensionistInnen gibt es eine Energiekostenbeihilfe von 40 Euro zum Heizkostenzuschuss. Für das neue Hauptplatzprojekt und die schon durchgeführten Maßnahmen zur Innenstadtbelebung (Public Viewing Night Race in Schladming, Fackellauf, Bauernmarktfeste, Weihnachtsmarkt und Eislaufplatz) wurde Knittelfeld beim Gemeindewettbewerb mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Dem Umweltprojekt ReNOx, das sich mit der Produktion eines industriellen Entstickungsmittels aus Reststoffen von Biogas- und Kläranlagen auseinandersetzt, wurde der Energy Globe Styria Award 2017 verliehen. Zum Abschluss seiner Bilanz wandte sich der Bürgermeister an das Publikum, die Gemeinderäte und an die Mitarbeiter: All das und noch viel mehr waren Maßnahmen, die ohne die Beschlüsse des Gemeinderates und ohne die Umsetzung durch die MitarbeiterInnen der Stadtgemeinde, sowie ohne die vielen Ideen und Anregungen der Bevölkerung nicht hätten durchgeführt werden können.