AAAAAAAAAAAAAAAAAA
Im Mittelpunkt der diesjährigen Gemeindeversammlung der Stadtgemeinde Knittelfeld standen die Innenstadtbelebung, das Haus der Vereine und die Innenstadtgestaltung mit dem Architektenwettbewerb für den Hauptplatz. Bürgermeister DI (FH) Gerald Schmid präsentierte Projekte und Arbeiten der Gemeinde. Als Überraschung gab es für den Bürgermeister zum 50er musikalische Glückwünsche.
2014 startete unter aktiver Beteiligung von über 3000 Bürgerinnen und Bürgern sowie Handel, Wirtschaft und Gastronomie der Stadtentwicklungsprozess Knittelfeld Gestalten wir Zukunft. Zahlreiche Maßnahmen wurden schon umgesetzt, in den kommenden Jahren ist aber noch mehr geplant. Darüber berichteten die Experten, Raumplaner Architekt DI Günter Reissner und Standortexperte Mag. Hannes Lindner.
Architektenwettbewerb zur Neugestaltung der Innenstadt
Zahlreiche Wünsche und Vorschläge der Knittelfelderinnen und Knittelfelder wurden in die Stadtentwicklungsstrategie aufgenommen, darunter auch die Attraktivierung und Belebung der Innenstadt. Ziel ist es, die Innenstadt und den Hauptplatz als Wohlfühlraum und Zentrum mit Handel und Gastronomie zu gestalten. Architekt DI Günter Reissner hatte heuer mit einem Expertenteam eine Analyse der Innenstadt durchgeführt. Dabei wurden der Verkehr im Zentrum, die Parksituation, die Handelsstruktur sowie Architektur und die Stadtplanung unter die Lupe genommen. Ein Verkehrsplaner hat mehrere Varianten zur Organisation des fließenden Verkehrs erstellt, eines ist fix, der Hauptplatz wird weiterhin mit dem Auto erreichbar sein. Im Herbst wurde ein Wettbewerb zur Innenstadtgestaltung ausgeschrieben. Architekten trafen sich, um sich ein Bild von der Knittelfelder Innenstadt zu machen. Derzeit arbeiten sie an den Entwürfen, die im Jänner einer Jury und einer Bewertungskommission vorgelegt werden. Daraus wird ein Leitprojekt ausgewählt. Im April 2017 soll mit der konkreten Planung begonnen werden. Die Realisierung geschieht in zwei Phasen. Zuerst wird der Hauptplatz umgesetzt, dies ist für 2018 geplant, danach die restliche Innenstadt.
Haus der Vereine wird adaptiert
Wie schon berichtet, hat die Stadtgemeinde das ehemalige Bezirksgericht gekauft, um dort ein Haus für Vereine zu errichten. DI Reissner hat auch hier im Vorfeld gearbeitet und ist jetzt dabei die Planung für die Realisierung durchzuführen. Das Gründerzeitgebäude ist in einem hervorragenden baulichen Zustand, renoviert und eigentlich bezugsfertig. Um es den Bedürfnissen der Vereine anzupassen, werden aber noch Adaptierungsarbeiten notwendig sein. Der größte Brocken dabei ist der Umbau von Räumlichkeiten in ein Probelokal für die Stadtkapelle. Dabei geht es auch um statische und akustische Maßnahmen. Im Haus, das im Erdgeschoß barrierefrei ist, werden auf zwei Etagen Vortrags- und Lehrsäle, Büros sowie Proberäume entstehen. Auch ein Ausstellungsraum für historische Archivalien soll Platz finden, sowie ein eigener Bereich für Jugendliche. 2017 beginnen die Umbauarbeiten. Das Land Steiermark fördert das Projekt mit einer halben Million Euro.
Maßnahmen zur Innenstadtbelebung eingeleitet
Von Beginn an begleitete Mag. Hannes Lindner von Standort + Markt den Stadtentwicklungsprozesses. Er hat sich Knittelfeld mit den Augen eines Konsumenten genau angesehen. In einer Cityerhebung wurden die Innenstadtgeschäfte auf Größe, Lage, Räumlichkeiten, Optik und Branchenmix geprüft. Im Frühjahr präsentierte Lindner die Ergebnisse. Der Standort ist analysiert, jetzt wird ein Konzept ausgearbeitet was machbar ist. Mit diesem Konzept werden im nächsten Jahr Gespräche mit Expansionsmanagern geführt. Unabhängig davon, haben sich in den letzten beiden Jahren bereits neue Geschäfte vor allem im Bereich der Mode und Dienstleistung angesiedelt. Dafür gibt es auch Wirtschaftsförderung von der Stadt. Bürgermeister Gerald Schmid dazu: Der Stadtentwicklungsprozess zeigt Wirkung, es ist die Aufbruchsstimmung spürbar, die Leerstände konnten verringert werden, das Image der Stadt ist positiv. Mit der Erweiterung des Bauernmarktes, den zahlreichen Veranstaltungen am Hauptplatz wie Public Viewing, Filmabende, Mobilitäts-, Europa- und Gesundheitstag, kreative Märkte, Lesefest, Weihnachtsmarkt, Eislaufplatz sowie Bauernsilvester um nur einige zu nennen, wurde das Zentrum verstärkt belebt.
ÖBB investiert in Lehrwerkstätte Knittelfeld und S-Bahn
Bürgermeister Gerald Schmid sprach von einem historischen Tag, als bekannt wurde, dass die ÖBB-Lehrwerkstätte in Knittelfeld um 15 Millionen Euro ausgebaut wird. Jährlich sollen über 200 Lehrlinge dort ausgebildet werden. Im nächsten Jahr ist Baubeginn, die Eröffnung ist für 2019 geplant. Mit der S8 gibt es ab 11. Dezember die S-Bahn auch im Murtal. Mit der halbstündig getakteten Verkehrsverbindung sollen PendlerInnen, SchülerInnen sowie StudentInnen rasch und komfortabel von A nach B kommen, vor allem auch in den Ballungsraum Graz. Damit möchte man der Abwanderung entgegenwirken, sowie auch den Wirtschaftsstandort Murtal, insbesondere auch Knittelfeld stärken.
Zufriedenstellende Bilanz der Stadtgemeinde
Neben den Maßnahmen für die Stadtentwicklung wurden heuer noch andere zahlreiche Projekte durchgeführt. Ein halbe Million Euro wurde in den Straßenbau investiert, Gemeindewohnhäuser um insgesamt mehr als 660.000 Euro saniert. In das Sportzentrum und ins Schwimmbad flossen über 370.000 Euro, in die Nachmittagsbetreuung ca. 50.000 Euro. Auch die Vereinsförderungen wurden neu definiert. Über 140.000 Euro an Subventionen bekamen Kultur-, Sport- und allgemeine Vereine. Für StudentInnen gibt es einen Mobilitätszuschuss und für finanziell schwächer gestellte Personen einen Wohnungs-Kautionsfonds. 2016 war Sicherheit ein großes Thema. Für die Maßnahmen zur Verkehrs- und Schulwegssicherheit bekam die Stadtgemeinde den Verkehrssicherheitspreis Aquila verliehen. Auch die intensive Zusammenarbeit mit der Polizei und Sicherheitsfirmen trägt Früchte.
Gratulation zum 50. Geburtstag
Die Bürgerversammlung begann mit einer zünftigen, volkstümlichen Darbietung der Steirerherzen mit den Goaßlschnalzern und endete mit einer musikalischen Überraschung für Gerald Schmid zu seinem 50. Geburtstag. Die Stadtkapelle und die Jagdhornbläser der Freien Jäger spielten Ständchen, Vizebürgermeister Mag. Guido Zeilinger gratulierte im Namen des Gemeinderates. Vereinsvertreter und Mitarbeiter der Stadtgemeinde schlossen sich den Wünschen an. Zum Abschluss gab es ein gesungenes Happy Birthday von allen Anwesenden im Saal.
Foto: Patrick Neves