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Frauen verdienen immer noch deutlich weniger als Männer. Um auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen, wird jedes Jahr der Equal Pay Day, der Tag der gleichen Bezahlung begangen. Auch die Stadtgemeinde Knittelfeld möchte auf diese Ungleichheit aufmerksam machen. In einer Pressekonferenz luden die Obfrau des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie, GRin Regina Biela und STRin, Frauenreferentin Ing.in Renate Pacher zum Aktionstag am 11. Oktober.
Im Jahr 2015 verdienten Frauen in Österreich um 22,4 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Im EU-Vergleich ist Österreich seit Jahren eines der Schlusslichter in Sachen Einkommensgerechtigkeit. Für den Equal Pay Day gibt es zwei Daten, im Frühjahr oder im Herbst, je nach Berechnungsmethode. In Österreich wird zumeist der Herbsttermin für Aktionen genutzt. Er fällt heuer auf den 11. Oktober. Zu diesem Datum haben die Männer bereits jenes Einkommen erreicht, für welches Frauen noch bis zum 31. Dezember arbeiten müssen.
Aktion am Hauptplatz
Der Equal Pay Day erinnert an die Lohnungleichheit von Frauen und Männern. Das Büro Kinder, Jugend und Familie der Stadtgemeinde Knittelfeld lädt am 11. Oktober 2016, von 9.30 12 Uhr am Knittelfelder Hauptplatz zu Kaffee und Kuchen ein. Mit unserer Aktion möchten wir darauf hinweisen, aber auch zur Diskussion anregen. Ziel ist es, mit den BürgerInnen ins Gespräch zu kommen und auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Eine der vielen Gründe, ist die mangelnde Kinderbetreuung. So ist auch schwierig für Frauen in leitenden Funktionen tätig zu sein. Die Stadt Knittelfeld legt großen Wert auf flexible Kinderbetreuung, wie man am aktuellen Beispiel des Bezirksjugendheimes sehen kann. Für dessen Erhaltung sich die Stadt sehr engagiert hat, so GRin Regina Biela.
Biela nennt auch noch die Stadtgemeinde, die als Arbeitgeber mit bestem Beispiel, betreffend Vereinbarung von Berufstätigkeit und Familie vorangeht. Dort können Frauen in leitenden Positionen ihre Tätigkeit aufgrund von flexiblen Arbeitszeiten ausüben.
Einkommensunterschied ist große Ungerechtigkeit
Stadträtin und Frauenreferentin Ing.in Renate Pacher wies auf die Ungerechtigkeit der Einkommen von Männern und Frauen hin. Frauen müssen in Österreich statistisch gesehen 82 Tage länger arbeiten als ihre männlichen Kollegen um das gleiche Einkommen zu erreichen. In Österreich ist die Lohnschere zwischen Frauen und Männern besonders groß. Im EU-Vergleich liegt unser Land in Sachen Lohngerechtigkeit auf dem vorletzten Platz. Nur in Estland sind die Unterschiede noch größer. Dieser enorme Einkommensunterschied ist eine große Ungerechtigkeit. Heuer beteiligt sich die Stadtgemeinde Knittelfeld erstmals an einer Aktion zum Equal Pay Day. Unter dem Motto Fairer Kaffee für faire Bezahlung gibt es am Vormittag des 11. Oktobers am Hauptplatz Fair-Trade-Kaffee und eine Torte, die auch optisch auf die Ungleichbehandlung aufmerksam macht. Wir wollen auf das Unrecht der ungleichen Bezahlung von Männern und Frauen aufmerksam machen, diskutieren und zum Nachdenken anregen. Knittelfeld ist meines Wissens nach Graz die erste Gemeinde, die eine solche Aktion durchführt, das freut mich als Frauenreferentin der Stadt Knittelfeld besonders, so Renate Pacher.
Gründe für die Einkommensunterschiede
Sabine Felfer-Sitzenfrey B.A., Frauenreferentin beim AMS Knittelfeld kennt die Problematiken der Einkommensunterschiede. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum Beispiel verhindert das geschlechterstereotypische Rollendenken von Betrieben, aber auch von Frauen und Familien den Zugang für Frauen zu oft besser bezahlten handwerklich-technischen Berufen. Auch die Babypause spielt eine große Rolle. Der Wiedereinstieg nach der Karenz bedeutet für viele Frauen, dass ihr Ursprungsgehalt oftmals durch ein verhältnismäßig niedriges Teilzeitgehalt ersetzt wird, was sich auf das Lohngefälle auswirkt.
Frauen leisten nach wie vor ca. 2/3 Drittel unbezahlte Familien- sowie Hausarbeit. Diese Zeit, die sie für Familie und Haushalt aufwenden, arbeiten viele Frauen weniger, die Männer aber nicht. Gerade in Branchen wie Handel, Gastgewerbe (Dienstleistungsbereich) stellen die Dienstgeber überhaupt nur Teilzeitkräfte ein, um flexibler auf Kundenströme reagieren zu können. Da ist die kollektivvertragliche Entlohnung von Haus aus niedrig und diese halbiert sich durch die Teilzeitbeschäftigung. Das AMS versucht tradierte Rollenbilder aufzuweichen. Es arbeitet seit vielen Jahren an der Gleichstellung von Frauen. Mit Ausbildung soll ein gleicher Level zu Männern hergestellt werden, so Felfer-Sitzenfrey.