AAAAAAAAAAAAAAAAAA
Seit 15 Jahren gibt es in der Stadtgemeinde Knittelfeld ein Stadtarchiv. Die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiter Erich Schreilechner und RR Ing. Hans Rinofner haben über Jahre hinweg mit Begeisterung, Akribie und Konsequenz zum Zwecke der Wahrung und Dokumentation der Knittelfelder Stadtgeschichte das Stadtarchiv so aufgebaut, wie es heute ist: Ein umfassender Fundus an Bildern, Fotos, alten Postkarten, Schriften, Sammelstücken und vieles mehr.
Die Geschichte des Stadtarchivs
2001 wurde Erich Schreilechner, ein pensionierter ÖBB-Beamter, vom damaligen Bürgermeister Siegfried Schafarik gebeten, das Stadtarchiv neu aufzubauen. Auch dem damaligen Kulturreferenten Peter Eisenschmied war Erich Schreilechner als Heimatsammler und Geschichtsinteressierter sehr wohl bekannt. So wurde er von den beiden Politikern und dem damaligen Stadtamtsdirektor Dr. Rudolf Holzer als Stadtarchivar angelobt. Das fiel auch mit der Veröffentlichung seines Buches Archivbilder Knittelfeld zusammen.
Die Archivalien waren bis dahin vom Bauamt mitverwaltet worden. Begonnen hat alles in einem kleinen Raum. Dort hat Erich Schreilechner die vorhandenen Schätze zu sichten begonnen. Nach Umzug der damaligen Personalvertretung, konnte ein Büroraum im 2. Stock des Rathauses mit entsprechender Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden. Das war die Geburtsstunde des neuen Stadtarchivs. Die Arbeit wurde immer umfangreicher. 2003 konnte Schreilechner den leitenden Militärluftfahrzeugtechniker in Ruhestand, Ing. Hans Rinofner, einen an Geschichte Interessierten, für die Mitarbeit gewinnen.
4000 Fotos und 3000 Postkarten
Mittlerweile hat Erich Schreilechner eine beachtliche Sammlung an Fotos und Postkarten. Gut über 7000 Stück sind archiviert, großteils auch elektronisch. Im Laufe der Jahre hat sich zwischen den beiden Herren eine gewisse Aufgabenteilung ergeben. Rinofner ist der Mann der Worte, er schreibt und hält Vorträge, Schreilechner ist als Mann der 1000 Bilder für den umfangreichen Bilderfundus verantwortlich.
Umfassende Tätigkeiten und spannende Projekte
Neben dem Archivieren betreuen die beiden Herren Schüler/innen, Studenten/-innen und Erwachsene in Geschichtsfragen, führen Stadtführungen durch, gestalten historische Bilderausstellungen und halten historische Vorträge in Schulen, bei Vereinen und im öffentlichen Raum ab.
Die ursprünglich von Erich Schreilechner eingeführte Archivbeilage im Stadtmagazin Geschichte und Geschichten rund um Knittelfeld wird inzwischen von Hans Rinofner akribisch weitergeführt. In Zusammenarbeit mit dem BG/BRG Knittelfeld unter der Leitung von Prof.in Dr.in Karin Thierrichter wurde die Beschilderung von historischen Häusern in Knittelfeld mit zugehörigem Folder durchgeführt. Mit Dr. Siegfried Bachler entstand ein neuer Geschichtsführer von Knittelfeld. Eine besonderes Projekt wurde gemeinsam mit Dr. Gerhard Dienes, Universalmuseum Graz, umgesetzt: die Ausstellung Geschlossene Gesellschaft im Pumpenhaus. Thema war das Kriegsgefangenenlager im Ersten Weltkrieg. Zur Ausstellung entstand das gleichnamige Begleitbuch. Auch Gedenkveranstaltungen (Bombardierung 23. Februar, Totengedenken, Gedenken an Opfern die in KZ-Lager ums Leben gekommen sind) werden von den Archivaren betreut. Ebenso haben sie an diversen historischen und künstlerischen Projekten wie zum Beispiel der Gestaltung des ÖBB-Bunkers mit Schülern und Professoren des BG/BRG Knittelfeld mitgearbeitet.
Internationale Kontakte
Die beiden Herren werden wegen ihren umfassenden Fachkenntnissen weit über die Stadtgrenzen hinaus geschätzt. Sie bilden sich stets weiter, besuchen Vorträge und Seminare, recherchieren in Landesarchiv, Diözesanarchiv und Stiftsarchiven und stehen in ständigem Dialog mit Historikern und Geschichtsinteressierten. Ihre Kontakte reichen von Europa bis in die USA. Beide haben bei Karin Thierrichter die Prüfung zum Erwerb der Wartinger Medaille über besondere Kenntnisse der Steirischen Landeskunde abgelegt.
Aktuelle Ausstellung und Vortrag
Zum Thema Wiederaufbau haben Schreilechner und Rinofner die Knittelfelder Ereignisse der Nachkriegszeit zusammengefasst. Dazu gibt es eine Fotoausstellung und einen Vortrag. In der Ausstellung werden die Folgen der Bombardierung Knittelfelds und die Phase des Wiederaufbaus visualisiert. Die Bilder sind bis 30. April, Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und freitags bis 13 Uhr im Rathaus, Foyer 1. und 2. Stock zu besichtigen.
Am Mittwoch, dem 2. März, fasst Hans Rinofner im Kulturhaus, die Ereignisse nach Ende des 2. Weltkrieges bzw. den Wiederaufbau von Knittelfeld um 19 Uhr in einem Vortrag zusammen. Der Eintritt ist frei.