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Im Rahmen der Mini Med fand am 12. Mai im Knittelfelder Kulturhaus ein Vortrag von Dr. Iris Zalaudek über die Haut und ihre Erkrankungen statt. Die Hautärztin berichtete unter anderem wie die Haut aufgebaut ist, wie Hautkrebs entstehen kann, welche Risiken es gibt um an Hautkrebs zu erkranken und welche Behandlungsmethoden es gibt. Vizebürgermeister Mag. Guido Zeilinger eröffnete die Veranstaltung, Gemeindearzt Dr. Heimo Korber moderierte.
Die Haut ist unser größtes Organ. Hautkrebs ist im Vormarsch. Wie man sich davor schützen kann und ob die geliebte Sonne eine Gefahr für die Haut darstellt, erläuterte Ass.-Prof. Dr. Iris Zalaudek von der Abteilung für Dermatologie und Venerologie, Medizinische Universität Graz.
Weißer Hautkrebs, zu dem unter anderem aktinische Keratosen, Plattenepithelkarzinome und Basalzellkarzinome, zählen, ist die häufigste Krebsform weltweit. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation zufolge, erkranken jährlich zwei bis drei Millionen Menschen an weißem Hautkrebs. Zum Vergleich: Die Rate der weltweiten Darmkrebserkrankungen liegt bei 1,2 Millionen. Der sogenannte schwarze Hautkrebs, das Melanom, ist viel seltener. In Österreich wird die Diagnose Melanom jedes Jahr rund 1.500 Mal gestellt.
Neue Diagnoseverfahren
Neue diagnostische und therapeutische Methoden haben für alle Formen von Hautkrebs deutliche Verbesserungen und vermehrte Heilungen erbracht. In der Diagnose von Hautkrebs verwenden wir heute die virtuelle Biopsie, erklärt Assoz. Prof. Dr. Iris Zalaudek, von der Abteilung für Hautkrankheiten an der Medizinischen Universität Graz. Dabei wird keine Gewebeprobe aus der Haut entnommen, so die Expertin: Vielmehr wird das betroffene Hautareal mit einem scanner-ähnlichen Instrument abgesucht. Dieses auch als konfakale Lasermikroskopie bezeichnete Verfahren kann einzelne Hautzellen direkt sichtbar machen und so bösartige Veränderungen erkennen.
Um Hautkrebs allerdings frühzeitig diagnostizieren zu können, sollte jeder und jede wenigstens einmal jährlich eine Hautärztin/einen Hautarzt aufsuchen. Besonders Menschen mit vielen Muttermalen sollte diese regelmäßig auf bösartige Veränderungen kontrollieren lassen. Die meisten Melanome werden heute im Frühstadium entdeckt und können sehr gut behandelt und geheilt werden, hält Zalaudek fest. Menschen, deren Haut viele Muttermale aufweist, haben aber auch Vorteile: Wir wissen heute, dass die Haut dieser Betroffenen langsamer altert und sie weniger häufig an Osteoporose erkranken.
Weißer Hautkrebs
Weißer Hautkrebs dagegen kann bei Menschen mit wenigen Muttermalen ebenso auftreten wie bei denen mit vielen Muttermalen. Vor allem Männer jenseits der 50 sind davon betroffen, sagt Zalaudek. Weißer Hautkrebs tritt vor allem an Körperstellen auf, die viel der Sonne ausgesetzt sind, wie etwa am Kopf, wenn eine Glatze vorliegt, am Nasenrücken und an den Handrücken. Die ersten Veränderungen zeigen sich meist in Form von rauen, schuppigen Hautstellen, die auch gerötet sein können. In diesem Stadium kann die Erkrankung mit Hilfe von wirkstoffhaltigen Salben behandelt werden, sagt Zalaudek. Wenn sich eine aktinische Keratose in weißen Hautkrebs wandelt, so ist auch dann eine Behandlung möglich und wirksam. Neue therapeutische Verfahren, wie etwa ein Medikament zum Schlucken haben die Behandlungsmöglichkeiten erweitert.
Mehr Behandlungsmöglichkeiten
Auch beim Melanom hat sich das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten in den vergangenen Jahren deutlich erweitert. Neue Substanzen setzen hier auf das körpereigene Immunsystem, erklärt Iris Zalaudek. Sie aktivieren die Körperpolizei, damit diese auf Dauerfeuer schaltet und den Tumor aktiv bekämpft. Mit diesen neuen Methoden haben sich die Heilungschancen beim Schwarzen Hautkrebs deutlich verbessert. Wichtig ist allerdings, und das gilt für Weißen ebenso wie für Schwarzen Hautkrebs, die Früherkennung. Ich empfehle eine Basisuntersuchung in der hautärztlichen Praxis, hält Zalaudek fest. Aufgrund des Status, der dabei erhoben wird, wird dann festgelegt, wie oft die Haut kontrolliert werden muss.