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Dreitausend! BürgerInnen haben durch ihre Teilnahme an der Befragung die Möglichkeit wahrgenommen, die Grundsätze für die Entwicklung der neuen Stadt Knittelfeld und den Weg in die Zukunft mitzugestalten. Ihre Meinung zu den Zielen und Maßnahmen für die zukünftige Stadtentwicklung Knittelfelds werden ausschlaggebend für die Festlegungen des neuen Gemeinderats sein.
Der Rücklauf von 29% der an alle 10.458 Wahlberechtigten ausgesendeten Fragebögen zeigt die hohe positive Akzeptanz des gesamten Stadtentwicklungsprozesses Gestalten wir Zukunft. Immerhin mussten die Befragten einen vier Seiten langen und inhaltlich sehr anspruchsvollen Fragebogen ausfüllen und ihn natürlich auch noch zur Post oder zum nächsten Briefkasten tragen.
Fragebogen:
Ende Jänner wurden alle Wahlberechtigten der neuen Stadt Knittelfeld eingeladen, an der großen Befragung zur Zukunftsstrategie der neuen Stadtgemeinde Knittelfeld teilzunehmen. Der Entwicklung des Fragebogens war ein breiter Beteiligungsprozess vorangegangen, der schon im Sommer 2014 begonnen worden war. Die Ergebnisse dieses Beteiligungsprozesses wurden im Stadtforum, dem die PatInnen, ausgewählte InteressensvertreterInnen und die Fraktionsführungen aller in Apfelberg und Knittelfeld vertretenen Parteien angehören, diskutiert und waren die Basis für die Entwicklung der einzelnen Fragen. Viele Begriffe fanden sogar den direkten Weg aus den Werkstätten bis zur konkreten Fragenformulierung.
Insgesamt 2.987 Fragebögen wurden per Post mittels beigelegtem Rücklaufkuvert an das Grazer Forschungsinstitut GMK Gesellschaft für Marketing und Kommunikation übermittelt und bis Mitte Februar statistisch repräsentativ ausgewertet.
Auswertung:
Die Befragungsergebnisse haben im Rahmen des Zukunftsprozesses für die Stadtentwicklung eine zentrale Funktion: Sie überprüfen und beurteilen die aus dem Beteiligungsprozess hervorgegangenen Ziele und Maßnahmen auf breiter und repräsentativer Ebene. Obwohl hunderte Knittelfelderinnen und Knittelfelder durch den Beteiligungsprozess mit den Zukunftswerkstätten und die vorangegangene Fragebogenaktion in die Erarbeitung der Inhalte eingebunden waren, ist es nie auszuschließen, dass sich einzelne Interessens- oder Personengruppen dabei stärker durchsetzen konnten als andere. Deshalb wurden die Arbeitsergebnisse durch die Beteiligung aller 10.458 Wahlberechtigten der neuen Stadt Knittelfeld auf ihre Akzeptanz hin überprüft.
Die Ergebnisse der Befragung werden selbstverständlich öffentlich präsentiert, wie es die Transparenzregeln des gesamten Stadtentwicklungsprozesses verlangen. Dies findet am 2. März um 19 Uhr im Kulturhaus Knittelfeld statt. In der sehr sachlich geplanten und moderierten Veranstaltung werden nicht nur ExpertInnen zu Wort kommen (Mag. Daniela Köck, beteiligung.st; Mag. Anton Leinschitz-Di Bernardo, GMK, DI Günter Reissner, Stadt Raum Umweltplanung), sondern auch alle PatInnen des Stadtentwicklungsprozesses und Regierungskommissär DI (FH) Gerald Schmid sowie die RepräsentatantInnen aller 2014 im Gemeinderat vertretenen Parteien.
Die Ergebnisse des Befragungsprozesses werden nun die Grundlage für weitere Entscheidungen und Zielfestlegungen sein, die der neue Gemeinderat zu treffen hat. Dies wird dann nach der Konstituierung wahrscheinlich im Frühsommer der Fall sein. Die Highlights der Befragungsergebnisse:
Befragungsergebnisse:
Alle formulierten Stadtentwicklungsziele wurden mit hohen Zustimmungsquoten bestätigt. So wurde die Wachstumstrategie, Knittelfeld durch aktive Angebote für den Zuzug noch deutlich attraktiver zu machen, von 56% mit sehr wichtig und weiteren 31% mit ziemlich wichtig beurteilt. Nur ein Zehntel aller Befragten hält diese Ausrichtung der zukünftigen Stadtentwicklung für weniger oder nicht wichtig. Die geringste Zustimmung mit 77%, sehr und ziemlich wichtig-Nennungen fand die zukünftige Ausrichtung, eine aktive Rolle als Zentrum des Bezirks Murtal zu übernehmen. Alles in allem eine sehr aussagekräftige Bestätigung der bisher erarbeiteten Ziele.
Stadtgestaltung:
Etwas differenzierter wurden Maßnahmen zur Stadtgestaltung bewertet. Obwohl keine der Maßnahmen abgelehnt wurde (3% sind das Maximum), liegen zwischen dem wichtigsten Maßnahmenpaket zum Schutz wertvoller Naturräume und der Verbindung von städtischen Grünräumen (90% sehr und ziemlich wichtig) und der am wenigsten wichtigen Ausrichtung, Knittelfeld zur Gartenstadt zu machen (65% sehr und ziemlich wichtig), doch erhebbliche Unterschiede. Dies liegt vor allem daran, dass für die Mehrheit jüngere Befragte Stadtgarteln nicht so wichtig ist. Eine besonders hohe Wertigkeit wurde auch der Stadt der kurzen Wege, in der man ohne Hindernisse alle Stadtbereiche zu Fuß oder mit dem Rad erreichen kann, zuerkannt (88% sehr und ziemlich wichtig).
Einkaufs- und Handelsstadt:
Schwerpunktsetzungen für wirtschaftliche Entwicklung Knittelfelds werden nochmals deutlich unterschiedlicher gesehen. Hier genießt Red Bull ein hohes positives Image, wollen doch 83%, dass die Aktivitäten von Red Bull und das Image der Formel 1 aktiv für die wirtschaftliche Entwicklung genutzt werden. Damit gibt es nur zwei Zukunftsstrategien, die eine noch etwas höhere Bewertung finden: die Ausrichtung als Einkaufs- und Handelsstadt (88% sehr und ziemlich wichtig) und als Gesundheitszentrum der Region (85% sehr und ziemlich wichtig). Deutlich geringere Bedeutungen werden Knittelfeld als Kulturstadt (68% sehr und ziemlich wichtig) und als Technologiezentrum für Mobilität (60% sehr und ziemlich wichtig) zugeordnet. Gerade letzteres Ergebnis überrascht in der Eisenbahnerstadt. Das Ergebnis kann aber damit erklärt werden, dass der Begriff Technologiezentrum für Mobilität für viele inhaltlich nicht klar umsrissen ist. Grundsätzlich gilt aber auch hier die entscheidende Aussage, dass keine der denkbaren wirtschaftlichen Schwerpunktausrichtungen abgelehnt wurde (1% ist die höchste Quote). Ganz im Gegenteil.
Innenstadtentwicklung:
Spannende Ergebnisse bringt auch die Beurteilung der Maßnahmen zur Innenstadtentwicklung. Absolut unumstritten ist die Absicht, den Hauptplatz bei einer Neugestaltung als Herz der Stadt zu verstehen (85% sehr und ziemlich wichtig) und die Innenstadt als lebendiges Zentrum mit Handel und Gastronomie auszurichten (88% sehr und ziemlich wichtig). Flankiert werden diese wesentlichen Festlegungen mit den Zielen, den Hauptplatz als Treffpunkt und Begnungsraum für Menschen zu entwickeln und die gesamte Innenstadt als Wohlfühlraum zu gestalten. Weniger Bedeutung wird hier den Verkehrsmaßnahmen zugemessen, ein modernes und gut sichtbares Parkleitsystem zu installieren und das Parkhaus freundlicher und attraktiver zu gestalten. Bei den Parkhausmaßnahmen wird übrigens absolut kein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis von Frauen sichtbar.
Lebensraum für alle Generationen:
Maßnahmen zur Gestaltung des Lebensraumes für alle Generationen und solche zur Freizeitgestaltung und für Vereine, wurden über alles betrachtet am unterschiedlichsten beurteilt. Die höchsten Wichtigkeiten werden der Renovierung und Instandhaltung öffentlicher Plätze, Spiel- und Sportflächen als Begegnungsort für alle Generationen sowie der Erhöhung der Verkehrssicherheit für Kinder und Jugendliche und dem Ausbau eines vielschichtigen Sportangebots für Kinder und Jugendliche zuerkannt (fast 90% sehr und ziemlich wichtig). Auch sehr wesentlich in diesem Ranking: Ausbau des Radwegenetzes, Errichtung von leistbaren Startwohnungen speziell für Lehrlinge und junge Menschen und eine möglichst barrierefreie Gestaltung der gesamten Stadt.
Vereine:
Eine vordergründig geringere Bedeutung wurde mit einer Ausnahme allen Maßnahmen in direktem Zusammenhang mit Vereinen zuerkannt. Während die Aufwertung und besondere Unterstützung von Vereinsarbeit mit Kindern und Jugendlichen ganz an der Spitze der wichtigen Maßnahmen liegt (84% sehr und ziemlich wichtig), werden die regionale Vernetzung der Sportvereine, die Einrichtung eines regionalen Kulturmanagements für das Aichfeld, die Schaffung einer eigenen Servicestelle für Vereine und auch die Errichtung eines Vereinszentrums mit geringeren Bedeutungsquoten (zwischen 51% und 58% sehr und ziemlich wichtig) hintangereiht. Hier fehlt ganz einfach die direkte Betroffenheit jenes Teiles der Bevölkerung, der nicht in Vereinen organisiert ist.