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Apfelberg und Knittelfeld werden künftig eine gemeinsame Stadt. Am Freitag den 3. Oktober wurde im Rahmen einer Pressekonferenz der Prozess Knittelfeld! Gestalten wir Zukunft! nochmals erklärt, der Statusbericht erläutert sowie die zukünftigen Schritte dargestellt.
Schon seit Sommer wird am Statusbericht gearbeitet. Er soll die wichtigsten Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen der neuen Stadt und ihrer Ortsteile beschreiben. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor, auf deren Daten und Fakten die Strategieentwicklung ganz wesentlich aufbauen soll.
Knittelfeld ist das Zentrum einer dicht besiedelten Region
Hier liegen wesentliche Chancen für die Stärke der zukünftigen Stadt, wenn es um den Handels-, Wirtschafts- und Bildungsstandort geht. Dabei kam die Statusgruppe zur eindeutigen Aussage, dass die große Entwicklungschance nicht nur für Knittelfeld, sondern für das gesamte Aichfeld in der engen Zusammenarbeit der Region und der Nutzung bestehender Stärken der einzelnen Gemeinden besteht.
Knittelfeld kann stark werden durch Wachstum und Zuzug
Die neue Stadt besitzt wesentliche Qualitäten als Stadt zum Wohnen und Leben und kann so zu einem sehr attraktiven Lebensmittelpunkt für viele neue Bürgerinnen und Bürger werden. Knittelfeld besitzt eine hohe Lebensqualität, die vor allem auch durch die schöne naturräumliche Lage im Aichfeld geprägt ist. Die Verkehrsanbindung ist grundsätzlich gut, die Verlängerung der S-Bahn als Verbindung in andere Zentralräume muss ein wesentliches Ziel und Forderung an das Land sein. Der Handel bietet alles, was für das tägliche Leben notwendig ist, in sehr guter Sortierung und Qualität. Die Gesundheitsinfrastruktur macht Knittelfeld zu einem Zentrum mit Bedeutung weit über die unmittelbare Umgebung hinaus.
Die Entwicklung der Innenstadt
wird gerade für die Stadt zum Wohnen und Leben besondere Bedeutung haben. Eine professionelle interdisziplinäre Standortanalyse soll hier die Chancen für den Handel und die Gastronomie aufzeigen und die Gestaltung des öffentlichen Raumes wird zum Leitprojekt werden. Stärken wurden genug erkannt: Die Stadtgröße passt, der Stadtgrundriss mit einem Innen- und Außenring für den Verkehr und die Verfügbarkeit von großen zusammenhängenden Verkaufsflächen in der Innenstadt stimmen positiv. Parkflächen sind genügend vorhanden, der Einbahnverkehr umrahmt die Innenstadt und lässt unwillkürlich das Bild eines Corsos entstehen.
Knittelfeld besitzt Chancen als Handels- und Bildungszentrum
Dies wird vor allem dann deutlich, wenn man erkennt, dass das unmittelbare Einzugsgebiet, das innerhalb von zehn Minuten mit dem Auto erreichbar ist, bereits 41.000 Menschen umfasst und innerhalb von weiteren zehn Minuten wächst es um 31.000 auf 72.000.
Speziell im Bildungsbereich wird es darum gehen, jene Schultypen zu fördern, die für die regionale Verankerung ihrer Absolventinnen und Absolventen sorgen. Gerade die Lehr-Ausbildung wird deshalb zu verstärken und die Bedeutung des Lehrberufs und des Handwerk anzuheben sein. So bestehen auch gute Chancen, dass mehr Klein- und Mittelbetriebe und damit eine diversifizierte Wirtschaftsstruktur entstehen, die eine Abhängigkeit von Großbetrieben vermindern.
Knittelfeld hat Leitbetriebe
Deren Image und wirtschaftliche Stärke verleihen dem Wirtschaftsstandort Kraft und gewährleisten einen soliden Arbeitsmarkt. So hat Knittelfeld derzeit eine deutlich geringere Arbeitslosenquote als der österreichische Durchschnitt. Die Obersteirische Molkerei als Käseweltmeister, Austria Email als Global Player, das Ziegelwerk des internationalen Baustoffkonzerns Wienerberger, der traditionsreiche Stahlbaubetrieb Berger als Unternehmen der IBS Paper Performance Group und die Uitz-Mühle in Apfelberg seien hier beispielhaft erwähnt. Insgesamt 263 Dienstleistungsbetriebe ergänzen das Spektrum der Produktionsbetriebe. Fast 160 Handelsbetriebe bieten über 1.000 Menschen einen Arbeitsplatz, im Bereich Erziehung und Unterricht werden mehr als 400 Dienstnehmer/innen beschäftigt. Sehen lassen kann sich übrigens auch die Stadtgemeinde Knittelfeld mit 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ganz an der Spitze zu nennen sind natürlich die ÖBB als Arbeitgeber für rund 800 Bedienstete mit ihren zukunftsfähigen technischen Services und als einer der größten Arbeitgeber des Aichfeldes mit 500 Beschäftigten das LKH Judenburg-Knittelfeld. Nicht zu vergessen und auch nicht zu übersehen ist der Red Bull-Ring als ein Impulsgeber der Region.
Der Tourismus hat hohes Entwicklungspotenzial
Chancen bestehen vor allem bei der Nutzung des wieder lebendigen Formel 1-Image rund um den Red Bull-Ring und des touristischen Potenzials mit Bergen, Schigebieten, Murauen, Huchen-Fischgebiet, Therme und vor allem der landschaftlichen Gesamtanlage. Eine Ebene umgeben von Bergen und durchzogen von einem Fluss, ein Ausgangspunkt für Abenteuer in den Bergen, eine Arena mit einem international bekannten Zentrum für Motorsport.
Knittelfeld ist eine Eisenbahnerstadt
Dieses Image ist fest verankert und prägt über die Region hinaus das Bild der Stadt. An dieser Tatsache wird die Stadt nicht vorbeigehen können und wollen. Spannende und zukunftsfähige Strategien lassen sich hier entwickeln, wenn man Bahn mit Mobilität gleichsetzt und die Potenziale für ökologische, technische und soziale Innovation betrachtet. Dann lässt sich plötzlich ein tragfähiger und leuchtender Bogen spannen, der unter dem Dach der Innovation modernste Mobilitätstechnik mit der Formel 1 unter einen Hut bringt. Ein Bahn-Cluster Knittelfeld-Zeltweg-Leoben wird denkbar und Knittelfeld als Zentrum für Ausbildung, Forschung und Entwicklung rund um Bahn- und Luftfahrttechnik.
Knittelfeld glaubt an sich selbst und seine Zukunft als Zentrum einer starken Region mit Zukunftschancen
Dieses zentrale Ziel hat die Zukunftsstrategie jedenfalls festzuschreiben. So formuliert es Bürgermeister Gerald Schmid um 22 Uhr nach einer diskussionsreichen und hochinteressanten Arbeitssitzung des Stadtforums, dessen Mitgliedern hier nochmals ausdrücklich für ihr Engagement zu danken ist.
Wie funktioniert der Statusbericht?
Dazu wurden in moderierten Arbeitssitzungen mit dem Stadtforum demografische, wirtschaftliche, soziale, kulturelle und räumliche Rahmenbedingungen der Stadt analysiert. Das Stadtforum ist mit Teilnehmer/innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, den PatInnen und externen Fachleuten besetzt. Die Ergebnisse der Arbeit werden als Statusbericht zusammengefasst. Er dient unter anderem als Diskussionsgrundlage für die Zukunftswerkstätten, zu der ja die gesamte Bevölkerung von Apfelberg und Knittelfeld sowie Wirtschaftstreibende eingeladen wurden.
Knittelfeld! Gestalten wir Zukunft was bereits geschah und noch passieren wird
Auftaktveranstaltung
Die Auftaktveranstaltung am 2. Juli war der offizielle Start zu Knittelfeld! Gestalten wir Zukunft. Und es war ein energischer Beginn. Bei der Startveranstaltung wurde den weit über 300 Besucherinnen und Besuchern aus Apfelberg und Knittelfeld geballte Information geboten. Anerkannte Experten beleuchteten von unterschiedlichen Seiten die vielfältigen Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen, die es auf dem Weg der Stadt in die Zukunft zu beachten gilt.
Bereits bei dieser Veranstaltung und in den Wochen danach hatten Interessierte die Möglichkeit, sich für die Mitarbeit am Projekt zu melden und ihre Vorschläge für wesentliche Inhalte und Themen des Stadtentwicklungsprozesses zu übermitteln. Über 200 Fragebögen wurden abgegeben und werden ausgewertet.
Statusbericht
Über den Sommer begann dann schon die Arbeit am Statusbericht. Experten und Stadtverwaltung trugen alle relevanten Fakten und Daten für den Statusbericht zusammen. Seit September ist das Stadtforum nun daran, diese Grundlagen zu analysieren und entsprechende Schlussfolgerungen für Chancen und Bedrohungen der aus der Vereinigung von Apfelberg und Knittelfeld mit 1. Jänner 2015 neu entstehenden Stadt zu erarbeiten.
Zukunftswerkstätten
Mit Ende September wurden alle Bürgerinnen und Bürger von Apfelberg und Knittelfeld eingeladen, sich an der Erarbeitung der Zukunftsstrategie zu beteiligen. In der Woche vom 6. Oktober weg, beginnen schließlich die Zukunftswerkstätten zuerst mit dem Handlungsfeld Freizeit, Sport, Kultur und Vereine. Es folgt der Bereich Lebensqualität, Lebensumfeld und Umwelt. Dann wird die Stadt der Generationen in Arbeitsgruppen behandelt und schließlich die Entwicklung der Innenstadt. Die Ergebnisse werden in der Woche ab 13. Oktober vom Stadtforum und der Steuergruppe diskutiert und aufbereitet. Am 22. und 23. Oktober wird es schließlich vertiefende Zukunftswerkstätten unter Mitarbeit von Experten mit direkt betroffenen Betrieben, Liegenschaftseigentümer/innen und Bewohner/innen zur Innenstadtentwicklung und eine eigene Werkstätte von Experten und Wirtschaftstreibenden zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt geben.
Bürgerversammlung
Am 26. November findet eine große Bürgerversammlung für alle Bewohnerinnen und Bewohner von Apfelberg und Knittelfeld statt, bei der ein umfassender Zwischenbericht zur Zukunftsstrategie gegeben wird. Außerdem wird dort die Fusionsvereinbarung zwischen den beiden Gemeinden präsentiert.
Befragung
In weiterer Folge ist für Anfang 2015 eine große schriftliche Befragung aller Wahlberechtigten der neuen Stadt Knittelfeld zu den wesentlichen Zielen und Strategien von Knittelfeld geplant, deren Ergebnisse in die Formulierung der Zukunftsstrategie einfließen werden. Diese wird dem neuen Gemeinderat nach der Gemeinderatswahl im März 2015 zur Diskussion, Bearbeitung und Beschlussfassung vorgelegt werden.