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Volles Haus bei der Auftaktveranstaltung zur Zukunftsstrategie.
Der Prozess zur Entwicklung der Zukunftsstrategie für Knittelfeld ist gestartet. Und es war ein energischer Beginn. Über eineinhalb Stunden lang wurde den weit über 300 Besucherinnen und Besuchern aus Apfelberg und Knittelfeld geballte Information geboten. Bürgermeister Schmid und anerkannte Experten beleuchteten von unterschiedlichen Seiten aus die vielfältigen Einflussfaktoren und Rahmenbedingen, die es auf dem Weg der Stadt in die Zukunft zu beachten gilt. Sie zeigten auf, wo wir die Chancen für die Entwicklung unserer Stadt haben, wo wir sie suchen müssen und finden können.
Die Auftaktveranstaltung am 2. Juli war der offizielle Start zu Knittelfeld! Gestalten wir Zukunft. Im Rahmen des Informationsabends sprachen bekannte Persönlichkeiten und Experten über die Entwicklung verschiedener Strategien für die Stadt und über Möglichkeiten, aber auch Bedrohungen für die Stadt von morgen. Bürgermeister Gerald Schmid führte durch den Abend. Er präsentierte lebhaft und manchmal auch unterhaltsam die wesentlichen Informationspakete zum Stadtentwicklungsprozess. Gleich zu Beginn wurde symbolisch gefragt: Spieglein, Spieglein an der Wand ... welche Stadt hat die meisten Zukunftschancen im Land? Mit der Antwort, dass Knittelfeld Zukunft habe und gestalten werde, forderte der Zauberspiegel auf, den Weg selbst zu gestalten. Bürgermeister Schmid: Wir alle Knittelfelderinnen und Knittelfelder werden als Stadt immer gemeinsam einen Weg gehen. Fremdbestimmt oder selbstbestimmt. Da bin ich doch sehr dafür, dass wir den Weg und die Ziele vorgeben. Und nicht andere von außen.
Image: Stadt mit Zukunft
Gleich am Beginn stand die Frage im Mittelpunkt, wie die neue Stadt Knittelfeld von innen und außen gesehen wird. Anton Leinschitz-Di Bernardo von der Gesellschaft für Marketing und Kommunikation präsentierte die wissenschaftlichen Ergebnisse einer Studie, bei der 500 Personen befragt wurden. Sie machten klar, dass Knittelfeld vor allem als Blumen- und Eisenbahnstadt gesehen wird, die in erster Linie die Funktionen als regionales Zentrum für das tägliche Einkaufen und Gesundheitsversorgung wahrnimmt. Alle Aspekte, die eine Stadt zum Leben und Wohnen braucht, werden positiv gesehen. Imagedefizite hat Knittelfeld allerdings auch vor allem als Stadt mit vielfältigem Arbeitsplatzangebot und attraktive Einkaufsstadt. Das schadet aber nicht tiefgreifend: Knittelfeld und Apfelberg werden als Stadt mit Zukunft beurteilt. Im Anschluss erklärten Persönlichkeiten unserer Stadt, darunter auch Bürgermeister Karl Bacher aus Apfelberg, wo sie die Chancen für die Zukunft sehen. Das Video dazu zeigte sie auf einem über die Stadt fliegenden Sessel sitzend.
Dramatische demografische Entwicklung
Dann ging Gerald Schmid auf Daten und Fakten ein. Ausführlich zeigte er die Dramatik der demografischen Entwicklung bis zum Jahr 2030 auf und erläuterte, wie sich die starke Zunahme der Bevölkerung über 60 Jahren, gepaart mit dem Rückgang und der Tendenz zur Abwanderung der jüngeren Generationen, auf die Entwicklung der Stadt auswirken können und was zu bedenken ist. Er verwies auf die Schlussfolgerungen, dass Knittelfeld und Apfelberg zusammen eine gemeinsame Stadt werden, die sehr viel Chancen aber auch Bedrohungen hat und ging schließlich auf das wichtige und immer viel diskutierte Entwicklungsfeld Handel ein.
Handel: zurück zur Mitte
Hannes Lindner von der Beratungsgesellschaft Standort + Markt präsentierte interessant und schlüssig die Möglichkeiten einer Entwicklung und fasste seine Ausführungen zu den vorhandenen Rahmenbedingungen für den Knittelfelder Handel zusammen: Zurück zur Mitte. Die Nahversorgungskompetenz soll abgesichert werden, die räumlichen Entwicklungschancen der Innenstadt sind zu prüfen und der Mix aus Geschäften soll auf ein Einzugsgebiet von 50.000 EinwohnerInnen ausgelegt werden. Bürgermeister Gerald Schmid stellte im Anschluss klar, dass der Handel ein wesentliches Handlungsfeld für die Zukunft unserer Stadt sein werde und erläuterte den Begriff Handlungsfeld.
Handlungsfelder, um gezielt arbeiten zu können
Wenn wir Zukunft gestalten wollen, dann müssen wir aktiv handeln, führte er aus. Wir haben dazu viele unterschiedliche Möglichkeiten. Nicht alles führt uns erfolgreich in die Zukunft. Nicht alles ist gleich wichtig. Wir müssen uns also bei unseren Überlegungen zur Zukunft auf das Wesentliche konzentrieren. Wir definieren Handlungsfelder, um gezielt arbeiten zu können.
Vor einem Film, der mit verschiedenen Ansichten die gesamte Lebenswelt von Apfelberg und Knittelfeld sichtbar und damit auch die Vielfalt der Möglichkeiten und Aufgaben bewusst machte, ging Schmid auf die Handlungsfelder ein: die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, die Stadt der Generationen, das Arbeitsfeld Freizeit, Sport und Kultur, die Entwicklung der Innenstadt und schließlich als oberstes Dach einer zukunftsfähigen Stadt für Menschen die Bereiche Lebenswelt, Lebensqualität und Umwelt.
In einem hochinteressanten Impulsreferat ging dann der Architekt und Raumplanungsexperte Günter Reissner vom Büro für stadt/raum/umweltplanung auf den Funktionswandel von Städten und Innenstädten im Laufe der letzten Jahrzehnte ein. Er konnte verständlich machen, wie Verkehr und speziell das Auto und die demografischen Entwicklungen immer wieder andere und neue Ansprüche für die Gestaltung des Lebensraumes hervorbrachten und -bringen. Schließlich präsentierte er durchaus gegensätzliche Entwicklungsmöglichkeiten für den Knittelfelder Hauptplatz und schloss mit der Botschaft: Wir freuen uns auf einen spannenden Prozess und auf Ihre Beteiligung.
Beteiligungsablauf: alles ist öffentlich
Diese Aufforderung nahm Anton Leinschitz-Di Bernardo als Prozessbegleiter zum Anlass, den Beteiligungsablauf detailliert zu erklären: Alle BürgerInnen aus Knittelfeld und Apfelberg sind zur Teilnahme am Zukunftsprozess eingeladen. Dabei werden auch spezifische Interessen von Vereinen, Bildungseinrichtungen, Sport, Kultur, Handel, Tourismus, Wirtschaft und anderen Gruppierungen Berücksichtigung finden. In einem eigenen Teilprozess werden Kinder und Jugendliche ebenfalls die Möglichkeit haben, ihre Wünsche und Zukunftsideen einzubringen. Dieser Prozess wird von SpezialistInnen begleitet.
Über den Sommer wird ein Statusbericht erarbeitet. Er soll die wichtigsten Entwicklungsoptionen der neuen Stadt und ihrer Ortsteile beschreiben. Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken werden aufgezeigt. Die Ergebnisse dienen als Input für die nachfolgenden Zukunftswerkstätten im September. In den Zukunftswerkstätten werden, natürlich professionell moderiert, Visionen, Ideen, Anliegen und Wünsche der TeilnehmerInnen zu den verschiedenen Handlungsfeldern diskutiert und bearbeitet. Parallel dazu startet der Prozess zur Kinder- und Jugendbeteiligung. Mit den Ergebnissen aus beiden Beteiligungsmodulen wird ein Erstentwurf der Ziele und Strategien zur Zukunftsentwicklung der neuen Stadt Knittelfeld erarbeitet. Dieser wird in einer schriftlichen Befragung Eingang finden, an der alle Wahlberechtigten von Apfelberg und Knittelfeld über ein persönlich adressiertes amtliches Schreiben teilnehmen können. Die Ergebnisse werden umfassend veröffentlicht und finden direkte Berücksichtigung bei der Überarbeitung des Entwurfs der Zukunftsstrategie. Sie werden schließlich öffentlich in einer großen Informationsveranstaltung im November präsentiert.
Patinnen und Paten achten auf das Wohl der Zukunftsstrategie
Knittelfeld! Gestalten wir Zukunft wird über die ganze Zeit von Patinnen und Paten begleitet. Sie stehen jeweils für ein Handlungsfeld und geben ihm ein Gesicht. Ihre Aufgabe lehnt sich dabei an die ursprüngliche Bedeutung und Funktion eines Paten an, die Entwicklung des Patenkindes zu begleiten und auf dessen Wohl zu achten. Die Handlungsfelder sind demnach ihre Schutzbefohlenen. Die Patinnen und Paten begleiten die Erarbeitung der jeweiligen Ziele und Zukunftsstrategien, garantieren ihre adäquate Verankerung im Stadtentwicklungsleitbild und sollen die Umsetzung der Ziele und Zukunftsstrategien einmahnen. Im Prozess der Erarbeitung der Zukunftsstrategie werden die Patinnen und Paten an den Zukunftswerkstätten ihres Entwicklungsfeldes teilnehmen und werden auch Mitglieder des Stadtforums sein, das als permanentes Gremium mit externen ExpertInnen und VertreterInnen aus Stadtverwaltung, Gemeinderat und Stadtgesellschaft eingerichtet wird, den Zukunftsprozess zu begleiten.
Im Anschluss an den Vortrag des Prozessbegleiters holte der Bürgermeister unter großem Applaus die Patinnen und Paten auf die Bühne des Kulturhauses und stellte sie persönlich vor: Mag.a Ingrid Kaltenegger, Leiterin Schulchor BG/BRG Knittelfeld (Vereine, Jugend), Sabine Pressler, Geschäftsführerin, (Wirtschaft), Dr. Manfred Pölzl, Obmann der Stadtkapelle Knittelfeld, (Kultur, Vereine), DI (FH) Herbert Katzmann, Vorstand OWG, (Wohnen, Lebensraum), Mag.a, Bakk. Phil. Désirée Steinwidder, ROW Regionalmanagement Obersteiermark West, (Jugend) und Karl Reibenbacher, Standortleiter ÖBB Lehrwerkstätte Knittelfeld (Ausbildung).
Schön, dass wir Knittelfelderinnen und Knittelfelder sind!
Als Schlusswort formulierte Gerald Schmid neuerlich seine uneingeschränkte Bereitschaft und Energie, Knittelfeld auf dem Weg in die Zukunft mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Er lud nochmals alle ein, an diesem Zukunftsprozess mitzuarbeiten und sich zu beteiligen. Ich brauche Euch für die Arbeit an der Zukunft unserer gemeinsamen Stadt. Nachdem er sich nochmals bei den Patinnen und Paten für ihr Engagement bedankt hatte, schloss er die Veranstaltung mit den Worten Schön, dass wir Knittelfelderinnen und Knittelfelder, Apfelbergerinnen und Apfelberger sind!